Demonstranten mit Schildern auf der Demo 2024 in Wiesbaden
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Hessen braucht Heilerziehungspflege-Helfer*innen

HEP-Bündnis fordert neue Ausbildung zur Stärkung der Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung in Hessen

11.02.2025

HEP-Helfer*innen-Ausbildung trägt zur Fachkräftesicherung bei

Die Assistenz und Unterstützung für Menschen mit Behinderung in Hessen leidet dramatisch unter dem Fachkräftemangel. Eine neue Ausbildung zum Beruf „Heilerziehungspflegehelfer*in“ würde Abhilfe schaffen. Das Konzept ist vergleichbar zu den gut funktionierenden Alten- und Krankenpflegehelfer*innen in anderen Betreuungs- und Pflegebereichen und ist in anderen Bundesländern bereits bewährte Praxis.

Das hessische HEP-Bündnis, ein Zusammenschluss verschiedener sozialer Träger und Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen, macht sich stark für das Berufsbild der Heilerziehungspflegehelfer*in (HEPH) und richtet sich nun mit einem konkreten Vorschlag zur Einführung der HEP-Helfer*in-Ausbildung an die Hessische Landesregierung.

„Die Fachkräftesituation in der Eingliederungshilfe ist dramatisch. Mit der HEP-Helfer*in-Ausbildung könnten wir eine Lücke schließen und neuen Zielgruppen den Einstieg in das Arbeitsfeld der Behindertenhilfe, Rehabilitation und Sozialpsychiatrie ermöglichen“, erklärt Dr. Thorsten Hinz, einer der Sprecher des HEP-Bündnisses und Vorstand der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD).

Die geforderte Ausbildung soll nicht nur junge Menschen, sondern auch Quereinsteiger*innen und ausländische Fachkräfte ansprechen. Mit niedrigschwelligen Zugangsvoraussetzungen und einer kurzen Ausbildungsdauer von ein bis zwei Jahren könnte sie zeitnah für die dringend benötigte Entlastung in den Einrichtungen sorgen.

In anderen Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg ist die HEP-Helfer*in-Ausbildung bereits fest etabliert und leistet dort einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Das HEP-Bündnis fordert die Hessische Landesregierung auf, die staatlich anerkannte HEP-Helfer*in-Ausbildung spätestens im Ausbildungsjahr 2026 einzuführen. Ziel ist es, bereits im ersten Jahr mindestens 300 Schüler*innen zu gewinnen und diese Zahl bis 2028 auf 700 bis 1.000 jährlich zu steigern. Die Ausbildung soll kostenfrei sein und analog zu vergleichbaren Ausbildungsberufen vergütet werden.

„Die Ausbildungsorte und Lehrkräfte sind bereits an den bestehenden Akademien und Schulen für Heilerziehungspflege vorhanden. Die Umsetzung wäre daher nicht nur effizient, sondern auch kostengünstig“, sagt Petra Mihali-Brühl für das HEP-Bündnis: „Damit würde die Hessische Landesregierung eine Zusage aus dem Koalitionsvertrag einlösen.“ Das HEP-Bündnis steht für weitere Gespräche und die Ausarbeitung von Umsetzungs-konzepten bereit und hofft auf eine zeitnahe Rückmeldung der politisch Verantwortlichen.

Kontakt für Rückfragen:
i. V. für das HEP-Bündnis

Petra Mihali-Brühl                                         
Sankt Vincenzstift gGmbH                           
p.mihali@st-vincenzstift.de              

Dr. Thorsten Hinz
Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie
thorsten.hinz@nrd.de

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