Kinder aus suchtbelasteten Familien brauchen mehr Unterstützung
Anlässlich der bundesweiten COA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien #ichwerdelaut (16. – 22. Februar 2025) fordert die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) eine umfassende und nachhaltige Versorgung dieser vulnerablen Gruppe.
17.02.2025
Starkes Netzwerk schaffen
Das Risiko, im Verlaufe ihres Lebens selbst eine psychische oder Suchterkrankung zu entwickeln, ist für Kinder von suchtbelasteten Eltern (so genannte COA) deutlich erhöht. Die Abhängigkeitserkrankung eines Elternteils oder beider Eltern stellt damit einen Risikofaktor für ein gesundes Aufwachsen der Kinder dar. Um diesen Suchtkreislauf zu durchbrechen, brauchen Kinder von suchtbelasteten Eltern früh starke Netzwerke und ein Umfeld, dass ihre Resilienz, Begabungen und Kompetenzen stärken.
„Wir dürfen diese Kinder nicht alleine lassen. Sie brauchen ein starkes Netzwerk aus Hilfsangeboten und eine Gesellschaft, die hinschaut und nicht wegschaut“, so Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der Hessischen Landestelle für Suchtfragen. „Gut funktionierende regionale Netzwerke können ein frühzeitiges Handeln beschleunigen. Hilfsangebote müssen verbindlich finanziert und gesetzlich geregelt sein. Die Gesundheit von Kindern darf aufgrund knapper Kassen nicht zu kurz kommen.“
Die HLS begrüßt daher den kürzlich vom Bundestag beschlossenen Antrag „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“ als wichtigen Schritt. Gemeinsam mit den Ländern, Kommunen und Sozialversicherungsträgern soll ein Gesamtkonzept entwickelt werden, das bedarfsgerechte Hilfsangebote für betroffene junge Menschen sicherstellt. Die HLS fordert, dass sich auch in Hessen die Bemühungen verstärken, diese vulnerable Zielgruppe bestmöglich zu unterstützen.
Weitere Informationen
Broschüre „Hilfe für Kinder von suchtbelasteten Eltern“. Die Broschüre ist kostenfrei erhältlich und wurde mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) und der BARMER erstellt. Sie kann auf der Homepage der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V., www.hls-online.org, heruntergeladen bzw. als Printversion bei der HLS bestellt werden.
Save-the-date: Am 26. Juni 2025 veranstaltet die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. einen Fachtag zum Thema „Kinder von suchtbelasteten Eltern - Durch gute Vernetzung gemeinsam mehr erreichen“.
Kontakt für Presse-Rückfragen
Susanne Schmitt
Geschäftsführerin
Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)
Telefon: 069-71 37 67 77
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) ist der Zusammenschluss der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und ihrer Mitgliedsorganisationen, die auf dem Gebiet der Suchtprävention und der Suchthilfe tätig sind. In der HLS sind nahezu alle hessischen Einrichtungen der Suchtprävention und Suchthilfe organisiert: 200 Einrichtungen im professionellen Bereich sowie 550 Selbsthilfegruppen, darunter auch die Diakonie Hessen, die derzeit einen Teil des Vorstands stellt. Die HLS finanziert sich aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, Spenden und Bußgeldern