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Vier von fünf Träger müssen Angebote weiterhin einschränken

DEVAP-Umfrage: Situation in der Langzeitpflege unverändert / Umfrage-Ergebnisse von April 2023 bestätigt /

26.06.2024

DEVAP-Umfrage

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) veröffentlicht die Ergebnisse seiner erneuten Umfrage mit insgesamt 578 Teilnehmenden zur Versorgungssicherheit in der ambulanten und stationären Langzeitpflege (Pressemitteilung). Die Ergebnisse von April 2023 werden auch im Januar 2024 bestätigt:  

„Die erneut hohe Teilnahmequote und auch die Ergebnisse der DEVAP-Umfrage bestätigen die akute Gefährdung der Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege auch im Jahr 2024“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „71 Prozent von 578 Teilnehmenden mussten Leistungen aus personellen Gründen in den letzten sechs Monaten einschränken: 65 Prozent der Pflegeheime können Leistungen nicht erbringen und sogar 84 Prozent der ambulanten Dienste können die Nachfrage von Neu- und Bestandskunden nicht erfüllen.“

„Die Umfrage wurde bereits Anfang 2023 durchgeführt und die aktuellen Auswertungen zeigen leider, dass sich die Zahlen verstetigen und damit eine zeitliche Belastbarkeit entwickeln“, so Wesemann weiter. „In der stationären Pflege konnten 44 Prozent der Träger freie Betten in den letzten sechs Monaten nicht belegen." Die Versorgungssituation in der ambulanten Pflege ist noch prekärer: 80 Prozent mussten in den letzten sechs Monaten Neukunden ablehnen und ein Drittel der Dienste konnten im selben Zeitraum der Aufstockung von Leistungen ihrer Bestandskunden nicht nachkommen.

„Als Hauptgrund wird weiterhin fehlendes Pflegepersonal genannt. Damit reduziert sich das Versorgungsangebot trotz steigender Nachfrage weiter massiv“, so Wesemann. „Träger, Pflegebedürftige und ihre Familien brauchen endlich Planungssicherheit: durch eine Deckelung des pflegebedingten Aufwands, zielgruppenspezifische Versorgungsangebote und die Refinanzierung einer modernen stationären und ambulanten professionellen Versorgung. Dabei müssen wir auch an andere, sektorenübergreifende Pflegesettings unter Einbindung des Ehrenamts denken, um der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung der Pflege passgenau und zukunftssicher gerecht werden zu können.“

„Wir rufen alle Beteiligten auf gemeinsam zu denken, damit die Langzeitpflege nicht zur Sozial- und Demokratiefrage wird, sondern das professionelle Pflegesystem das Recht auf würdevolle Pflege endlich wieder erfüllt“, so Wesemann abschließend. „Der DEVAP bringt sich in die Weiterentwicklung der Pflege mit einem ganzheitlichen Konzept ein, welches am 17. Oktober 2024 veröffentlicht wird.“

Hintergrund: Die Umfrage wurde vom 10. bis 31.01.2024 durchgeführt. 578 Träger haben teilgenommen, davon 63 Prozent aus der stationären und 37 Prozent aus der ambulanten Langzeitpflege. Die Teilnehmenden kamen vorwiegend aus Nordrhein-Westfalen (26 Prozent), Niedersachsen (19 Prozent) und Bayern (15 Prozent). Die Hauptgründe für Leistungseinschränkungen sind kurz- und langfristige Erkrankungen von Mitarbeitenden und die Nichtbesetzung von offenen Stellen.

Berlin, 14. Februar 2024 - redaktionell verantwortlich: DEVAP 

Weitere Informationen 

Auch die Diakonie Hessen hat sich mit ihren Mitgliedseinrichtungen an der Umfrage erneut beteiligt. Darüberhinaus hat eine eigeneUmfrage im Mai 2023 ergeben, dass die Situation in Altenpflegeeinrichtungen der Diakonie Hessen ebenfalls prekär ist.

Zur Pressemitteilung der Diakonie Hessen

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