Barrieren überwinden für mehr Teilhabe
Teilhabe für Menschen mit Behinderungen verbessern. Diakonie Hessen zeigt Beispiele gelungener Inklusion zu 15 Jahren UN-BRK. Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai.
03.05.2024
Barrieren überwinden für mehr Teilhabe
Menschen mit Behinderungen sollen die gleichen Chancen und Rechte etwa bei Bildung, Arbeit und Wohnen haben wie Menschen ohne Behinderungen. Dazu hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) 2009 verpflichtet. Eine aktuelle Prüfung ergab indes, dass die UN-BRK in Deutschland bisher nicht ausreichend umgesetzt wird. Unter dem Motto „So sieht Inklusion aus – 15 Jahre UN-BRK“ zeigt die Diakonie Hessen in einer Social Media-Aktion zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (5. Mai) anhand von Beispielen aus ihren Mitgliedseinrichtungen, wie gelingende Teilhabe aussehen kann. Der Wohlfahrtsverband möchte mit der Aktion Mut machen, Barrieren abzubauen und Inklusion zu fördern. „Wir sind auf dem Weg zu einer inklusiven und vielfältigen Gesellschaft“, resümiert Carsten Tag. „Doch vielerorts fehlen noch Hilfen ‚wie aus einer Hand‘, so wie es das Bundesteilhabegesetz vorsieht“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.
Ein Ziel: Strukturen verändern und Menschen mit Behinderungen Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen
Ein Merkmal für gelungene Teilhabe ist, dass Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben integriert sind. Bisher kommt es indes immer wieder vor, dass Arbeitgeber zwar gewillt seien, Menschen mit Behinderungen einzustellen, aber am Ende doch abspringen. Die Gründe sind vielfältig. Carsten Tag: „Das Verfahren ist vielen zu kompliziert. Auf dem Weg zu einer Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt gibt es bisher noch zahlreiche Hürden zu überwinden. Es dauert einigen Unternehmen schlichtweg zu lange, bis alle Anträge gestellt sind. Vielen ist dies zu aufwändig und werden abgeschreckt. Das ist unendlich schade für beide Seiten. Chancen werden so vertan. Wir brauchen bürokratiearme und verständliche Verwaltungsverfahren, so dass die verschiedenen Akteure gut und abgestimmt zusammenarbeiten können.“
Neben weniger Bürokratie brauche es zudem mehr Respekt und Offenheit für Menschen mit Behinderungen, so Carsten Tag weiter. „Die Politik und auch die Wirtschaft müssen sich endlich klar und zweifelsfrei zu Vielfalt und Inklusion bekennen. Nur so können wir gemeinsam Teilhabe und Inklusion umsetzen, wie es die UN-BRK fordert, und gleichermaßen von Teilhabe und Inklusion gewinnen.“
Beispiele gelungener Inklusion
Für Mitgliedseinrichtungen der Diakonie Hessen gehört es zum Berufsalltag, Teilhabe etwa im Bereich Eingliederungshilfe zu ermöglichen. Ein Beispiel für gelungene Inklusion ist der berufliche Werdegang von Aaron Hess. Er hat eine Behinderung und gilt als voll erwerbsgemindert. Mittlerweile arbeitet Hess als Koch in Vollzeit. Der Weg dahin war nicht gerade einfach. Er wird von einem Integrationsfachdienst begleitet und erhält einen Lohnkostenzuschuss von 40 Prozent über das Budget für Arbeit. Damit werden die Aufwendungen ausgeglichen, die für den Arbeitgeber durch die Behinderung entstehen. Die ganze Geschichte über seinen Werdegang gibt es hier zum Nachschauen.
Ab dem 5. Mai finden Sie zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen weitere Geschichten gelungener Inklusion auf Instagram.
Kontakt
Jessica Bartels
Referentin soziale Teilhabe
Tel.: 0561 1095 3116
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jessica.bartels@diakonie-hessen.de